Dies bedeutet eine krasse Wettbewerbsverzerrung durch Lohndumping und erhöht den Preisdruck auf alle ehrlichen Gerüstbauunternehmen. Zudem schaden betrügerische Subunternehmen der Gerüstbaubranche als Ganzes sowie dem Berufsbild des Gerüstbauers stark.

Gleichzeitig steht die Suva vor der Herausforderung, dass immer mehr Subunternehmen die Prämien nicht zahlen, falsche Angaben machen oder durch regelmässige Konkurse auffallen. Dies führt wiederum zu einem erheblichen finanziellen Schaden für alle ehrlichen Prämienzahler, welche die Prämien der betrügerischen Unternehmen mit zahlen.

Mit den bisher vorhandenen Kontrollmöglichkeiten können weder Gerüstbauunternehmen noch Suva diese Machenschaften von Subunternehmen rechtzeitig aufdecken resp. vermeiden, dass diese zu Aufträgen kommen.

Um diese „Kontrolllücke“ zu schliessen und den systematischen Missbrauch zu bekämpfen, hat die Suva gemeinsam mit der Roth Gerüste AG vor einem Jahr die Pilotphase der Initiative für einen fairen Wettbewerb sowie gegen Schwarzarbeit und Prämienbetrug gestartet:

Die Roth Gerüste AG hat dabei von sämtlichen Subunternehmern eine Vollmacht ausfüllen lassen, die es ihr erlaubt, bei der Suva und anderen Institutionen Informationen über das Subunternehmen einzuholen. Dazu gehören die Höhe der deklarierten Lohnsummen, Versicherungsbestätigungen und weitere Auskünfte. Ergab die Analyse der Angaben Auffälligkeiten bei einzelnen oder mehreren Positionen, wurden sie mit dem Subunternehmen besprochen. Konnte das Subunternehmen die Auffälligkeiten nicht nachvollziehbar begründen, hat die Roth Gerüste AG die Konsequenzen gezogen und die Zusammenarbeit beendet.

Die Suva hat den SGUV über die erfolgreichen Resultate der Pilotphase informiert. Der SGUV begrüsst diese Initiative gegen betrügerische Subunternehmen und unfairen Wettbewerb sehr und möchte diese nun in zwei weiteren Phasen auf die ganze Gerüstbaubranche ausweiten.

In der zweiten Phase werden zusätzliche Erfahrungen gesammelt. Dafür werden ausgewählte Gerüstbauunternehmen von der Suva kontaktiert, um an dieser Initiative teilzunehmen.

In der dritten Phase wird dann, aufbauend auf den gewonnenen Erfahrungen, die Initiative und die neu erschaffene Kontrollmöglichkeit allen Mitgliedern des SGUV zugänglich gemacht. Der Zeitplan sieht vor, dass dies ab Juni 2021 der Fall sein wird. Der SGUV wird gemeinsam mit der Suva wiederum frühzeitig informieren.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an

Gina Ingold
Leiterin Ressort Kommunikation & Marketing kommunikation@sguv.ch

 

Suva-Website «Missbrauchsbekämpfung»: 

  Zurück